Nutzen einer Nachhaltigkeitsprüfung

Nutzen partizipativer Nachhaltigkeitsprüfungen

Partizipative Nachhaltigkeitsprüfungen nutzen das Wissen der Gruppe, denn "das Wissen der Gruppe ist mehr als die Summe des Wissen der einzenenen TeilnehmerInnen". Sie führen zu reifen, ausgewogenenen, gut abgestimmten Projekten, zum Teilen von Verantwortung im Entscheidungsprozess und damit zur Unterstützung der Projektleitung, zu einer Kultur des Miteinanders, der Transparenz und zu einer Prozesskultur, in der Verhalten und Entscheidungen laufend, im Sinne des Auftrages und der Zielerreichung, verbessert und angepasst werden. Sie führen zu mehr Richtungs- und Zielsicherheit, zu mehr Effektivität bei der Umsetzung und Effizienz im Ressourcen- und Mitteleinsatz.

Allgemein
Gemäß des Bundesamtes für Raumentwicklung Deutschland (ARE, 20, 2007) ermöglicht eine Nachhaltigkeitsprüfung („Nachhaltigkeitsbeurteilung (NHB)“):

  • die Verifizierung, ob ein Projekt zur Nachhaltigen Entwicklung einer Region beiträgt
  • einen Überblick über das Projekt unter Berücksichtigung der Wirkungen auf Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt
  • das Aufzeigen von Stärken und Schwächen des Projekts mit der Möglichkeit, Schwachstellen zu verbessern
  • die Berücksichtigung zeitlicher (kurz- und langfristig) und räumlicher Horizonte
  • das rechtzeitige Aufdecken von Risiken und Konfliktpotenzialen
  • eine einfachere Konsensfindung dank der Einbindung wichtiger Akteurinnen und Akteure
  • Projektverbesserungen im Sinn der Nachhaltigen Entwicklung
  • Argumente für eine fundierte und sachgemäße Entscheidungsfindung
  • das Aufzeigen von Zielkonflikten, um eine Interessenabwägung vornehmen zu können
  • die Erläuterung des Projekts und der getroffenen Wahl sowie die Begründung der Finanzierung als Basis für eine fundierte Kommunikation
 
für Projektleiter und Verantwortliche in der öffentlichen Verwaltung
 
       während der Planung
  • die rechtzeitige Identifikation von Verbesserungsmöglichkeiten
  • den zeitgerechten Einbezug von Auftrag gebenden, politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern und anderen Dienststellen
  • das Aufdecken von Sparpotenzialen (z. B. in den Bereichen Energie, Gesundheit)
  • klare Festlegung von Akteurinnen und Akteuren, Rollen, Verantwortlichkeiten, Prozessen und Spielregeln
  • das Vermeiden kostspieliger Organisationsfehler
  • die Berücksichtigung anderer sektorenspezifischer Politiken, indem Widersprüche ausgeräumt oder Synergien identifiziert werden
 
      ab Zeitpunkt des Beschlusses
  • eine Verkürzung der internen Beratungszeit, da die Mitarbeitenden von anderen betroffenen Dienststellen in die Beurteilung involviert sind
  • quantitative oder qualitative Einschätzungen, die den Entscheid erleichtern
  • das Erfassen des Nutzens für Gesellschaft und Umwelt, um die Entscheidungsträgerinnen und -träger zusätzlich mit anderen als nur wirtschaftlichen Argumenten auszustatten
  • die Verfügbarkeit geeigneter Nachhaltigkeitsindikatoren für ein langfristiges Projektmonitoring
  • strukturierte und umfassende Rechenschaftsberichte über die Projekttätigkeit
  • Lernprozesse und Weitergabe von Erfahrungen, da eine Dokumentation erstellt wird
  • einen kohärenten Projektüberblick und die Bereitstellung relevanter Informationen zu den Vor- und Nachteilen für die drei Nachhaltigkeitsdimensionen, zur Erleichterung der Kommunikation
 
für die Politik
 
      während der Planung
  • die rechtzeitige Identifikation von Gewinnern und Verlierern respektive jener Akteurinnen und Akteure, die von den positiven und negativen Wirkungen betroffen sind
  • die Verfügbarkeit relevanter Argumente, um Finanzierungszuschüsse von Dritten (Bund, Stiftungen) zu erhalten
 
      ab Zeitpunkt des Beschlusses
  • eine einfache und rasche Visualisierung aller Wirkungen in Form einer Gesamtsicht des Projekts
  • die Sicherstellung, dass das Projekt zur Nachhaltigen Entwicklung beiträgt
  • ein umfassendes und objektives Argumentarium
  • die Verfügbarkeit qualitativer und quantitativer Daten in Bezug auf die langfristigen Wirkungen auf ökonomischer, sozialer und ökologischer Ebene
  • eine transparente Interessenabwägung
  • das Einleiten geeigneter Korrekturmaßnahmen - sollten in einer der drei Nachhaltigkeitsdimensionen negative Wirkungen auftreten
  • eine Profilierung mit beispielhaften Projekten
  • das Lernen und die Weitervermittlung von Erfahrungen
  • das Überzeugen von Geldgeberinnen und Geldgebern mit stichhaltigen Argumenten, insbesondere in Bezug auf langfristige finanzielle, soziale und ökologische Risiken
  • eine transparente Information der Bevölkerung über die Wirkungen eines Projekts
  • die Information der Politikerinnen und Politiker